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Die einfallsreiche Dunkle Erdhummel

Hummeln sind allseits beliebt. Sie sehen niedlich aus, geben einen netten Summton von sich und stechen fast nie. Hummeln haben aber noch mehr zu bieten.

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Bombus terrestris, die Dunkle Erdhummel, ist ein häufiger Anblick in europäischen Landschaften. Die Hinterleibsspitze ist nur bei den Königinnen gelblich, während sie bei den Männchen und Arbeiterinnen weiss ist. Bild: Adobe Stock

Steckbrief

  • Bombus terrestris, die Erdhummel, gehört zur Familie der Apidae. 
  • Sie ist in Europa weit verbreitet.
  • Sie wird zur Bestäubung in Gewächshäusern eingesetzt und hat sich in vielen Gebieten etabliert, in denen sie nicht heimisch ist, wie z. B. in Japan, Chile, Argentinien und Tasmanien.
  • Dunkle Erdhummeln sind, wie die meisten Hummeln, soziale Tiere. Ihre Kolonien bestehen aus einer eierlegenden Königin und einer Kaste von Arbeiterinnen, die steril sind und sich auf das Sammeln von Nahrung und die Aufzucht der Jungen beschränken.
  • Anders als Honigbienenvölker überdauern Hummelkolonien in der Regel nur eine Saison – manchmal sogar weniger.

Systematik

Reich
Tiere (Animalia)
Stamm
Gliederfüsser (Arthropoda)
Klasse
Insekten (Insecta)
Ordnung
Hautflügler (Hymenoptera)
Familie
Echte Bienen (Apidae)
Gattung
Hummeln (Bombus)
Art
Dunkle Erdhummel (B. terrestris)

Wichtiger Bestäuber

Hummeln bestäuben eine Reihe von Wild- und Kulturpflanzenarten wie Wildblumen, Tomaten, Paprika, Erbsen, Äpfel, Heidelbeeren, Melonen und Erdbeeren.

Herausforderungen

Wie andere Insekten auch, stehen Hummeln vor grossen Herausforderungen. Viele Hummeln haben eine lange Flugsaison (Februar/März – Oktober/November), einen hohen Energiebedarf und einen Lebenszyklus mit grossen Schwankungen in der Anzahl Arbeiterinnen im Laufe des Jahres. Dadurch reagieren sie besonders empfindlich auf saisonale Schwankungen der Blütenressourcen, die aufgrund des Klimawandels immer häufiger auftreten. Ausserdem sind sie vollständig von den Pollen- und Nektarressourcen im Umkreis von einem Kilometer um ihr Nest abhängig. Sie sind daher stark von den Veränderungen in der lokalen Landschaft betroffen.

Hummeln in der Schweiz

Hummelbestände gehen weltweit zurück, was ein globales Naturschutzproblem darstellt. Derzeit gibt es weltweit etwa 250 Hummelarten. In der Schweiz gibt es etwa 40 Hummelarten, vier Arten sind bereits ausgestorben: B. confusus, B. distinguendus, B. magnus und B. pomorum.

Schon gewusst?

Eine Hummel sticht in ein Blatt. Bild: © Harriet Lambert

Hummeln scheinen sich zu helfen zu wissen, wenn es keine Nahrung gibt. Unsere Forschungsgruppe hat entdeckt, dass Hummeln bei Pollenmangel aktiv werden: Sie stechen in die Blätter von Pflanzen, die noch nicht geblüht haben. Durch diese Beschädigung werden die Pflanzen dazu angeregt, bis zu 30 Tage früher zu blühen als Pflanzen, die nicht beschädigt wurden. Zur Publikation.

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Eine Hummel beschädigt ein Blatt. Bild: © Hannier Pulido

Schon gewusst?

Nicht alle Blumen sind grosszügig mit ihrem Pollen. Hummeln verwenden eine spezielle Technik, um an besonders gut versteckte Pollen zu gelangen. Erfahren Sie mehr in unserem Artikel "Vibrationsbestäubung – Oder warum wir Hummeln im Gewächshaus brauchen".

Warum gibt es keinen Hummelhonig zu kaufen?

Hummeln produzieren Honig, um ihre Larven zu ernähren. Im Gegensatz zu Honigbienen bewahren sie jedoch keine überschüssigen Ressourcen in ihrem Nest auf, sondern setzen die Nahrung sofort in das Wachstum der Kolonie um. Sie brauchen auch keine Vorräte für den Winter anzulegen, da nur die Königin den Winter überlebt. Der Rest des Volkes geht am Ende des Sommers zugrunde.

Quellen

Pashalidou FG et al. 2020. Bumble bees damage plant leaves and accelerate flower production when pollen is scarce. Science368 (6493): 881-884. https://doi.org/10.1126/science.aay0496 

Autor:in

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Dr. Harriet Lambert

ETH Zurich - The Biocommunication Group

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